Grabsteine sollen erneuert werden

Trotz aller Corona-Einschränkungen hat die Mendel-Grundmann- Gesellschaft (MGG) auch in den vergangenen beiden Jahren durch verschiedene Aktionen die Erinnerung an die im Dritten Reich ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Vlotho wachgehalten. Als sehr verlässlicher und wichtiger Partner bei den verschiedenen Aktionen hat sich ein- mal mehr das Weser-Gymnasium (WGV) erwiesen.

Das hat Angela Winkler, die wiedergewählte erste Vorsitzende dieses kleinen, im Jahr 1965 gegründeten Vereins, in der Mitgliederversammlung festgestellt.

Rückblick

In ihrem Rechenschaftsbericht zählte Angela Winkler unter anderem das QR-Code-/Stolperstein- Projekt mit dem WGV: Im Rahmen des Schulprojektes unter Leitung von Volker Junghärtchen und Friederike Weißphal sind die Stolpersteine für die Vlothoer Juden mit QR-Codes versehen worden. Über die neue Homepage www.stolpersteine-vlotho.de sind die zusammengetragenen biografischen Informationen abrufbar. Das Projekt ist mit dem mit 1500 Euro dotierten zweiten Rang des Heimatpreises der Stadt Vlotho ausgezeichnet worden.

WDR-Stolperstein-App: Der WDR macht seit Herbst 2021 die 14.300 von Gunter Demnig verlegten Stolper- steine in NRW per APP zugänglich. Die App ist verlinkt mit www.stolpersteine-vlotho.de und nutzt damit die von MGG und WGV zusammengetragenen Daten. Führungen: Es hat in den vergangenen Monaten mehrere Führungen mit der WDR-Stolperstein-App und über den jüdischen Friedhof gegeben. Kranzniederlegung: Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome wurde am 10. November in einer Feierstunde ein Kranz niedergelegt.

Gräber auf dem jüdischer Friedhof: Zahlreiche gläserne Namensplatten der Grabsteine sind witterungsbedingt beschädigt. Geplant war, nach und nach die Glasplatten zu erneuern. Eine aufwendig erstellte Musterplatte ist angebracht worden. Die Finanzierung kann zu 50 Prozent aus Denkmalschutz-Mitteln erfolgen; der Rest sollte über Spenden eingeworben werden. Um nicht in Konkurrenz zu Ukraine-Spendenaktionen zu treten, wird das Projekt zunächst ruhen.
Schaufenster Haus Lange Straße 142: Die MGG präsentiert hier in enger Kooperation mit dem WGV wechselnde Ausstellungen.

Neues Schulprojekt: Die Q2 hat sich fotografisch mit den Vlothoer Stolpersteinen beschäftigt und sie aus ungewöhnlichen Blickwinkeln in Szene gesetzt. Die Fotos werden bei den Aktionstagen gegen Rassismus in einer Vernissage am 2. Juni im WGV sowie in Schaufenstern der Stadt gezeigt. Nachlass Manfred Kluge: Der aus 27 Aktenordnern bestehende Nachlass des ehemaligen MGG-Historikers und -Schriftführers wird nach und nach digitalisiert und auch dem Kommunalarchiv zur Verfügung gestellt.

Ausblick

Akten zum November-Pogrom in Vlotho: Im Kreisarchiv sind falsch eingeordnete Akten aus der Nachkriegszeit aufgetaucht, die durch Inge Wieneke gesichtet werden. Aktionstage gegen den Rassismus: Die Mendel- Grundmann beteiligt sich mit mehreren Aktionen. Riga-Komitee: Diesem „Städtebündnis für das Erinnern und Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden“, (www.riga-ko- mitee.eu) gehören u.a. Bielefeld, Herford, Bünde und Lemgo an. Die MGG hält eine Einbindung von Vlotho für sinnvoll, zumal zwischen dem Weser-Gymnasium und einem Gymnasium in Riga eine langjährige Partnerschaft besteht. Für 2023/2024 wird ein gemeinsames Schulprojekt zur Deportation Vlothoer Juden nach Riga angestrebt.

Vorstandswahlen

Der bisherige Vorstand ist einstimmig bestätigt wor-den: 1. Vorsitzende Angela Winkler; 2. Vorsitzender Thomas Gräfe; Schatzmeister: Christoph Beyer; Schriftführer Jürgen Gebhard. Beisitzer sind Volker Junghärtchen, Winfried Reuter und Ulrich Ammon.

Cookies erleichtern uns die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen