Gedenken auf dem Friedhof

Bei einer Gedenkstunde für die Opfer des Novemberpogroms in Vlotho am 10. November 1938 haben Neuntklässler des Weser-Gymnasiums  die Namen aller Vlothoer jüdischen Mitbürger, die von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet wurden, verlesen. Zuvor hatten Bürgermeister Rocco Wilken und die Vorsitzende der Mendel-Grundmann-Gesellschaft, Pfarrerin Angela Winkler, Kränze und Gebinde an der Gedenkstätte auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße niederlegt.

Schüler bringen Metalltafeln an

41 Stolpersteine hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig in den Jahren 2006 und 2007 in der Weserstadt verlegt. In die 10 mal 10 Zentimeter großen Messingplatten dieser Stolpersteine sind Namen, Geburts- und Sterbedaten der Vlothoer Holocaust-Opfer eingraviert. Welche Schicksale sich hinter diesen 41 Namen und den Zahlen verbergen, ist bald an allen Stolpersteinen per Smartphone abrufbar.

Putzen der Stolpersteine

Sie hätten auch eine längere Arbeit in ihrem Lieblingsfach schreiben können. Aber diese Schülerinnen und Schüler der Q1, der früheren 11, beschäftigen sich lieber mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Vergangenheit – der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Nationalsozialismus. „Digitale Stolpersteine“ heißt der Projektkurs des Weser-Gymnasiums, den sie gewählt haben. Im Mittelpunkt stehen die  Vlothoer Juden.

Das neue Schaufenster

Installationen, die unter die Haut gehen: Ein Koffer mit Menora und bestickter Kippa, Glasscherben und Steine auf einfachem Karton, Fotos und Dokumente aus längst vergangenen Zeiten – wer derzeit einen Blick in das Erinnerungs-Schaufenster der Mendel-Grundmann-Gesellschaft wirft, entdeckt dort verschiedene Installationen, gestaltet von 17 Schülerinnen und Schülern des Weser-Gymnasiums.

Referent Thomas Gräfe

Thomas Gräfe hat über historische Umfragen zum Judentum geforscht. Die Frage der Volkszugehörigkeit der Juden wurde um die Wende in das 20. Jahrhundert und in den drei folgenden Jahrzehnten unterschiedlich beantwortet. Das dokumentieren Umfragen über Judentum und Antisemitismus aus den Jahren 1885 bis 1932. Historiker Thomas Gräfe hat in einer wissenschaftlichen Arbeit zu den damaligen Umfragen zum Thema „Was halten Sie von den Juden?“ recherchiert.

Ralf Steiner führt über den Friedhof.

Die Vlothoer Zeitung hat über die Arbeit der MGG berichtet. In ihrem Artikel vom 11. November 2016 informiert sie über die Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof in Vlotho.

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