Putzen der Stolpersteine

Sie hätten auch eine längere Arbeit in ihrem Lieblingsfach schreiben können. Aber diese Schülerinnen und Schüler der Q1, der früheren 11, beschäftigen sich lieber mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Vergangenheit – der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Nationalsozialismus. „Digitale Stolpersteine“ heißt der Projektkurs des Weser-Gymnasiums, den sie gewählt haben. Im Mittelpunkt stehen die  Vlothoer Juden.

Der Gedenkstein in Vlotho

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der in der Sprache der Nationalsozialisten als »Reichskristallnacht« in die Geschichtsbücher eingehen sollte, war es in Vlotho ruhig geblieben. Am frühen Morgen des 10. Novembers kam der Landrat nach Vlotho und sprach mit dem Bürgermeister und dem NSDAP-Ortsgruppenleiter über die Geheimbefehle, die er in der Nacht bekommen hatte.

Das Ehrenmal zählt 43 Namen.

An die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Rassenideologie erinnert das Ehrenmal am jüdischen Friedhof. Nach einer Volkszählung vom Juni 1933 lebten im Amt Vlotho 87 Personen jüdischen Glaubens. Durch Auswanderung (28 Personen) und Umzüge im Land (vor allem in die Großstädte) reduzierte sich die Zahl bis zum Jahr 1941 auf 25 Personen.

Angela Winkler und Thomas Gräfe leiten die Mendel-Grundmann-Gesellschaft

Die Mendel-Grundmann-Gesellschaft hat eine neue Vorsitzende. Pastorin und Religionslehrerin Angela Winkler als erste Vorsitzende und Historiker Thomas Graefe als zweiter Vorsitzender leiten jetzt die Geschicke der Mendel-Grundmann-Gesellschaft. Der gemeinnützige Verein, der sich seit seiner Gründung durch Helmut Urbschat im Jahr 1965 mit der jüdischen Regionalgeschichte beschäftigt wachhält, war in den vergangenen 13 Jahren von Ralf Steiner geleitet worden.

Exponate von Jeffrey Stein

Zur Saisoneröffnung hat die Sonderausstellung „Der 1. und 2. Weltkrieg in Vlotho“ im Heimatmuseum für ein volles Haus gesorgt. Die Historikerin Inge Wienecke, der Oberstufenschüler Jeffrey Stein von der Europaschule in Bad Oeynhausen, der Historiker Thomas Gräfe und der Museumsleiter Udo Kohlmeier stellten Exponate zusammen. Die Geschichtswerkstatt Exter unterstützte das Projekt.

Das neue Schaufenster

Installationen, die unter die Haut gehen: Ein Koffer mit Menora und bestickter Kippa, Glasscherben und Steine auf einfachem Karton, Fotos und Dokumente aus längst vergangenen Zeiten – wer derzeit einen Blick in das Erinnerungs-Schaufenster der Mendel-Grundmann-Gesellschaft wirft, entdeckt dort verschiedene Installationen, gestaltet von 17 Schülerinnen und Schülern des Weser-Gymnasiums.

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